Pressemeldungen in der Ohrekreis-Volksstimme
zur Bürgerinitiative Pro-OK Klinikum

 

Auseinandersetzung mit uns sollte sachlich bleiben 22.9.2006

Erste Unterschriftensammlung in der Kreisstadt im August 2006

Start der Unterschriftensammlung der Bürgerinitiative PRO-OK-Klinikum

Bürgerinitiative PRO-OK-Klinikum reagiert auf Statement der Kreistagsvorsitzenden Rosemarie Kaatz

Start des Bürgerbegehrens

Erste Erfolge der Initiative Pro-OK-Klinikum

 

 

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Thomas Spelsberg von der Bürgerinitiative " Pro OK-Klinikum " :
"Auseinandersetzung mit uns sollte sachlich bleiben"
Von Regina Malsch

Der Krankenhausausschuss des Kreistages hatte in seiner jüngsten Sitzung Aktivitäten der Bürgerinitiative ( BI ) " Pro OKKlinikum " heftig kritisiert ( Volkstimme berichtete ). Der Sprecher der Bürgerinitiative Thomas Spelsberg versteht die Aufregung nicht und bittet um Sachlichkeit.

Ohrekreis. Stein des Anstoßes war, dass Krankenschwestern in Haldensleben und Wolmirstedt an Krankenbetten Unterschriften für den Bürgerentscheid gesammelt haben. Der Kreis als Träger des Klinikums hatte daraufhin die Unterschriftensammlung in seinem Haus untersagt und die Listen eingezogen.

Thomas Spelsberg, Sprecher der BI " Pro OK-Klinikum ", begrüßt, dass sich der Ausschuss überhaupt mit ihrem Anliegen beschäftigt hat. Er weist allerdings zurück, dass die BI oder Personalratschef Frank Senkel die Schwestern beauftragt habe, Unterschriften am Krankenbett zu sammeln. Er spricht von " möglichem Übereifer einiger Schwestern ", betont aber, " dass auch Patienten das Recht haben, aufgekärt zu werden und ihren Willen zu bekunden. "

Unverständlich sei allerdings die Behauptung von Dezernentin Iris Herzig, dass sich unterschriftensammelnden Mitarbeiter gegen ihren Arbeitgeber stellen. Spelsberg : " Wir haben doch gerade das Ziel, dass das OK-Klinikum in Trägerschaft des Kreises bleibt. Oder ist es schon verkauft ?"

Der BI ist zu Ohren gekommen, dass man den Angestellten der Kreisverwaltung verboten hat, auf den Listen zu unterschreiben.

Dazu verweist Spelsberg auf die Rechtslage. 1. Jedere Bürger ab 16 Jahre hat das demokratische Recht, zu unterschreiben. 2. Sollten Listen in Betrieben oder Einrichtungen ausgelegt werden, ist der Arbeitgeber zu informieren. Der hat das Recht, dies in seiner Einrichtung zu untersagen. 3. Unterschriftenlisten sind materielles und ideelles Eigentum der Bürgerinitiative und dürfen weder eingezogen noch unterschlagen werden. 4. Sollte die BI ihr Ziel erreichen, und die verlangten 10 000 Unterschriften zusammen mit dem Antrag einreichen, ist vom Kreistag ein Bürgerentscheid innerhalb von drei Monaten (§ 18 ( 4 ) der Landeskommunalordnung ) zu organisieren. Weitere Verhandlungen mit Privatinteressenten sind dann sofort einzustellen.

Auch deshalb appelliert die BI an die Verantwortlichen, nicht nur auf Privatisierung zu setzen. Spelsberg : " Es muss endlich ein Konzept für eine öffentliche Trägerschaft auf den Tisch !"

Wie Volksstimme auf Anfrage in der Pressestelle der Kreisverwaltung erfuhr, handelt es sich bei dem angeblichen Unterschriftsverbot für die Angestellten offenbar um eine Unterstellung.

" Niemand würde ein solches Verbot aussprechen, das wäre zutiefst undemokratisch. Und außerdem könnte das nur der Landrat veranlassen. Und der wird den Teufel tun ", so Pressesprecher Uwe Baumgart.

Die Aktivitäten der BI gehen indes umgebremst weiter. Wie Spelsberg mitteilt, finden am 26. September in der Gaststätte " Jahnallee " in Haldensleben und am 28. September in Wolmirstedt, jeweils 18 Uhr, weitere öffentliche Versammlungen statt. Hier können ausgefüllte Listen abgegeben werden.

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Haldensleben

Bürgerinitiative startete erste Aktion in Haldensleben zum Pro-OK-Klinikum
Unterschriften gegen die Privatisierung
Von Jessika Manske

Die Bürgerinitiative " Pro-OKKlinikum " startete nun zum ersten Mal auch in Haldensleben eine Unterschriftenaktion. Die beteiligten der Intitiative, die sich im Juni diesen Jahres gründete, sind der Auffassung, dass die Grundversorgung an den Standorten Wolmirstedt und Haldensleben in öffentlich rechtlicher Trägerschaft erhalten werden muss. ( Volksstimme berichtete ) Jeder, der die Bürgerinitiative unterstützen wollte, konnte dies gestern mit seiner Unterschrift tun.

Haldensleben. " Innerhalb einer halben Stunde unterschrieben schon 130 Leute ", erzählt Klaus Czernitzki, Vorsitzender der PDS im Kreis, stolz. Gestern fand eine Unterschriftensammlung auf dem Parkplatz vor der Hagenpassage statt.

" In Haldensleben ist dies heute die erste Aktion gegen die Privatisierung des Ohrekreis-Klinikums. Die rege Beteiligung an der Unterschriftensammlung freut uns sehr. Viel erklären brauch man auch nicht, denn die Leute wissen größtenteils Bescheid. Und sollte das nicht der Fall sein, unterschreiben sie spätestens dann, wenn man es ihnen erläutert hat. Kaum einer hat sich gegen diese Unterschriftenaktion ausgesprochen ", fügt Czernitzki hinzu.

Auch einige Arztpraxen, wie die Praxis von Frau Dr. Klimke, haben Unterschriftenlisten ausgelegt, in denen man sich gegen die Entscheidung eines Trägerwechsels für das Klinikum eintragen kann. Heinz Gerecke aus Haldensleben nahm sogar gleich eine Liste mit nach Haus. " Ich möchte gleich noch Unterschriften der Mitmieter in meinem Haus sammeln, denn ich weiß, dass jede Unterschrift zählt ", so Gerecke. Trotzdem weist Klaus Czernitzki darauf hin, dass die Wolmirstedter noch energischer in der Unterstützung der Bürgerinitiative sind. " In Wolmirstedt trifft man auf noch interessiertere und aufgeschlossenere Menschen ", resümiert Czernitzki. Das wünschen sich alle Beteiligten der Bürgerinitiative auch von den Haldenslebern.

Geplant sind noch weitere Aktionen in Haldensleben, doch wann und wo steht für die Initiatoren noch nicht fest. Mitmachen können alle Leute, die den Antrag der Bürgerinitiative " Pro-OK-Klinikum " unterstützen möchten, jeder der im Ohrekreis ansässig ist und das Mindestalter von 16 Jahren erreicht hat. Beachtet werden muss, dass man nur einmal seine Unterschrift auf die Listen setzen kann.

 

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Start der Unterschriftensammlung der Bürgerinitiative PRO-OK-Klinikum
Klinikumangestellte gab erste Unterschrift für Bürgerentscheid
Von Regina Malsch (Volksstimme)

Carola Merx gab am Mittwoch die erste Unterschrift für einen möglichen Bürgerentscheid. Die Haldensleberin arbeitet in der Physiotherapie des Ohrekreis-Klinikums. Ziel der Bürgerinitiative ist es, dass das Krankenhaus in kommunaler Trägerschaft bleibt.

Haldensleben / Wolmirstedt.

Nur wenige Bürger waren der Einladung der Bürgerinitiative ( BI ) Pro-OK-Klinikum am Mittwoch in die Sportgaststätte Jahnallee gefolgt. Gestern in Wolmirstedt waren es etwa 30. Dabei ging es um eine wichtige Sache : Startschuss für die Unterschriftensammlung für einen Bürgerentscheid. Ziel ist, die Privatisierung des Ohrekreis-Klinikums zu verhindern.

" Ich hab jedenfalls durch die Initiative wieder etwas Hoffnung geschöpft ", sagt Carola Merx. Die Haldensleberin arbeitet in der Physiotherapie des Ohrekreis-Klinikums. Die Belegschaft sei schon sehr verunsichert, seit bekannt wurde, dass das Krankenhaus privatisiert werden soll, berichtet sie in einem Gespräch mit dem Sprecher der Bürgerinitiative Thomas Spelsberg. Der Wolmirstedter trug wie einige seiner Mitstreiter ein schwarzes T-Shirt mit Logo der Initiative. Auf den Tischen hatten sie die frischgedruckten Unterschriftenlisten ausgelegt, auf der Rückseite der Wortlaut des neuen Antrages an die Vorsitzende des Kreistages. " Durch unseren Antrag entstehen dem Landkreis keine Mehrkosten, da unser Begehren keinen Neu, Um- oder Ausbau von Kreiseigentum beinhaltet ", heißt es darin unter anderem.

In der Diskussion betonte die SPD-Bundestagsabgeordnete

Waltraud Wolff, dass es nicht Aufgabe der BI sein kann, selbst Konzepte, beispielsweise für die Nachnutzung des Krankenhauses in Wolmirstedt, zu erstellen. " Das ist Sache der Politiker !" Die aber hatten den Mehrheitsbeschluss gefasst, das Krankenhaus zu privatisieren. Ob diese Entscheidung gekippt werden kann, hängt auch davon ab, ob die Initiative die erforderlichen 10 000 Unterschriften zusammen bekommt. Spelsberg jedenfalls ist optimistisch : " Wir werden alle Möglichkeiten nutzen, die Bürger zu motivieren. " Carola Merx und ihren Mann Wilfried brauchte er jedenfalls nicht lange bitten. Beide unterschrieben

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Bürgerinitiative PRO-OK-Klinikum reagiert auf Statement der Kreistagsvorsitzenden Rosemarie Kaatz
Spelsberg: "Unser neuer Antrag wird fristgemäß abgegeben"
Von Regina Malsch
(Volksstimme)

Die Bürgerinitiative Pro-OKKlinikum hat ihren ursprünglichen Antrag auf einen Bürgerentscheid zurückgezogen und nach Rechtsberatung einen neuen Antrag formuliert. Der bezieht sich nicht auf den Kreistagsbeschluss vom 5. April. Die veränderte Formulierung wird heute zum Start der Unterschriftensammlung in Haldensleben erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Ziel bleibt aber die Verhinderung der Privatisierung.

Ohrekreis. Mit Verwunderung reagiert Thomas Spelsberg, einer der Sprecher der Bürgerinitiative ( BI ) Pro-OK-Klinikum auf den gestrigen Beitrag " Man kann doch nicht nur gegen etwas sein !"

Spelsberg : " Mit dieser Feststellung hat Frau Kaatz natürlich Recht. Die BI ist für die Beibehaltung des OK-Klinikums in öffentlicher Verantwortung !" Richtig sei, dass die BI am 8. Juni einen Antrag gegen die Privatisierung und den Beschluss vom 5. April gestellt habe. Dieser Antrag ist am 4. Juli vor allem wegen der Fristverletzung zurückgezogen worden. Nach etlichen Beratungen mit Sachverständigen wurde dann allerdings ein völlig neuer Antrag formuliert, über den die Öffentlichkeit bislang nicht informiert wurde. Spelsberg : " Der neue Antrag kann nach § 18 der Landeskreisordnung gestellt werden, da zu dieser Sachfrage noch kein Bürgerentscheid durchgeführt wurde. Außerdem beinhaltet der Beschluss des Kreistages vom 5. April nur den Auftrag an Verwaltung und Lenkungsgruppe, den Trägerwechsel weiter vorzubereiten. Einen konkreten Beschluss zum Verkauf oder zur Privatisierung

des Klinikums gibt es noch gar nicht !" Aus diesem Grund wird die Fragestellung bei einem Bürgerentscheid so lauten : " Sind Sie für eine Beibehaltung der OK-Klinikums in öffentlicher Verantwortung – JA oder NEIN ?" Der Inhalt des neuen Antrages kann laut Spelsberg auf der Rückseite der Unterschriftenlisten nachgelesen werden, so dass jeder Unterzeichner genau weiß, wofür er unterschreibt. " Eine Fristverletzung kann uns also niemand unterstellen Oder kann Frau Kaatz hellsehen und kennt den Inhalt unseres Antrages ?", gibt sich Spelsberg bewusst provokant. Und er fordert nachdrücklich, die Einwohner nicht weiter zu verunsichern.

Wie bereits berichtet, beginnt heute ab 18 Uhr in der Sportgaststätte Jahnallee in Haldensleben die Unterschriftensammlung. Am morgigen Donnerstag fi ndet eine ähnliche Veranstaltung, ebenfalls ab 18 Uhr, in der Gaststätte " Alte Sauna " in Wolmirstedt statt. Danach soll die Sammlung " generalstabsmäßig ", wie der Sprecher betont, fortgesetzt werden. Helfer werden an Haustüren klingeln. Zudem sollen die Listen in allen öffentlichen Einrichtungen ausgelegt werden. " Niemand wird die Listen übersehen können !"

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Start des Bürgerbegehrens
Von Regina Malsch
(Volksstimme)

In der nächsten Woche ist es soweit : Die Bürgerinitiative " Pro-OK-Klinikum " ist am Mittwoch in Haldensleben und am Donnerstag in Wolmirstedt, um Unterschriften zu sammeln. Das angestrebte Bürgerbegehren müssen 10 000 Ohrekreisbewohner unterstützen.

Ohrekreis. " Endlich geht es los !" Das war Tenor des Sprecherrates der Bürgerinitiative ( BI ) " Pro-OK-Klinikum " bei der letzten Zusammenkunft. " Das Ohrekreis-Klinikum muss in öffentlicher Verantwortung bleiben, der Bürger die Möglichkeit haben, zu entscheiden ", betont Thomas Spelsberg, einer der Initiatoren der BI aus Wolmirstedt. Mitglied des Sprecherrates ist auch die SPD-Bundestagsabgeordnete Waltraud Wolff. Sie meint : " Die öffentliche Daseinsvorsorge ist ein viel zu hohes Gut, um es in privat-wirtschaftliche Hand zu geben. Als einzige Klinik in einem so großem Einzugsgebiet sollte das OK-Klinikum gemeinnützig bleiben. " In Zwickau ist der geplante Verkauf des Heinrich-Braun-Krankenhauses gescheitert, als 80 Prozent der Teilnehmer

an einem Bürgerentscheid gegen die Privatisierung votierten. Spelsberg : " Das macht uns Mut !" Doch vor dem Erfolg steht die Arbeit. Der Sprecherrat hat die Unterschriftslisten und den Antragstext solide vorbereitet und zum Druck gegeben. Jetzt braucht die BI nur noch die Unterstützung der Bürger. Eingeladen sind alle, die die Privatisierung verhindern wollen, am Mittwoch, dem 9. August, um 18 Uhr in die Sportgaststätte Jahnallee in Haldensleben und am Donnerstag, 10. August, um 18 Uhr in die Gaststätte Alte Sauna in Wolmirstedt. Hier wird die Unterschriftensammlung eröffnet. Um den Bürgern fl ächendeckend die Möglichkeit zu geben, das Anliegen zu unterstützen, werden noch Helfer gesucht.

Mit dem Bürgerbegehren soll der Kreistagsbeschluss, das Ohrekreisklinikum zu privatisieren, gekippt werden. Eine Entscheidung zum Trägerwechsel gibt es indes noch nicht. Die Prüfung der Konzepte der sechs Bewerber für das Krankenhaus ist noch nicht beendet

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Erste Erfolge der Initiative Pro-OK-Klinikum

Bürgerentscheid zur Privatisierung

Von Regina Malsch
(Volksstimme)



Auf rund 150 Mitglieder ist die Bürgerinitiative Pro-OK-Klinikum seit der Gründung Anfang Juni angewachsen. Wichtigstes Ziel ist, durch Bürgerentscheid den Kreistagsbeschluss zur Privatisierung des Krankenhauses aufzuheben.

Wolmirstedt. Bei der Zusammenkunft der Bürgerinitiative ( BI ) Pro-OK-Klinikum am Mittwochabend in der " Alten Sauna " prallten zur Privatisierung unterschiedliche Auffassungen aufeinander. Wolmirstedts Bürgermeister Dr. Hans-J ürgen Zander steht auf dem Standpunkt, dass ein Trägerwechsel die einzige Chance ist, doch noch eine Nachnutzung für das Krankenhaus in Wolmirstedt hinzubekommen. " Vier Jahre hat die jetzige, kommunale Klinikleitung dafür Zeit gehabt. Nichts ist passiert. Im Gegenteil : Vorschläge von Wolmirstedter Seite wurden ignoriert oder wie im Fall der Geriatrie für den Standort Haldensleben übernommen. " Zander prophezeite : " Wenn der Kreistagsbeschluss durch einen Bürgerentscheid gekippt wird, stehen wir nach der Schließung in Wolmirstedt vor einem Scherbenhaufen. " Das sieht auch Frank Senkel, Personalratschef des Ohrekreis-Klinikums so. " Ich bin zwar prinzipiell gegen Privatisierung, aber für alle Lösungen, die Arbeitsplätze erhalten. Und meine feste Überzeugung ist : Wenn es bis zur Schließung Mitte 2007 keine Lösung für eine Nachnutzung des Hauses in Wolmirstedt gibt, wird es schwierig mit der Patientenlenkung nach Haldensleben und damit auch schwierig für die Angestellten im Klinikum !" Er betont, dass man eine zeitnahe Entscheidung für den Trägerwechsel braucht. Sechs Bewerber seien jetzt noch im Boot, die Entscheidung steht noch aus. " Man prüft !"

 

Die beiden Krankenhaus-Experten hatten es schwer, die Gegner der Privatisierung zu überzeugen. Thomas Spelsberg, Sprecher der BI, kritisierte heftig, dass die Bürger bei dieser wichtigen Frage der Daseinsvorsorge bisher nicht gefragt wurden und man sich wohl auch nicht auf die Abgeordneten verlassen könne. Auf den Vorwurf, dass die Initiative viel zu spät gegründet wurde, kontert er : " Der Kreistagsbeschluss zur Privatisierung wurde ja gerade erst gefasst. "

Zu Beginn der sehr gutbesuchten öffentlichen Beratung hatte Spelsberg informiert, dass die von 17 Bürgern gegründete Initiative in kurzer Zeit auf 150 Mitglieder angewachsen ist. Man agiere überparteilich und sei keine Ersatzvertretung für die Angestellten des Klinikums. Zu den bisherigen Aktivitäten der BI gehören Gespräche mit Mitarbeitern – " manche wussten gar nicht, dass auch das Haldensleber Krankenhaus verkauft werden soll " –, die Protestaktion vor dem Krankenhaus-Ausschuss ( Volksstimme berichtete ), Teilnahme an der Montagsdemonstration in Haldensleben und das avisierte Gespräch mit der Vorsitzenden des Kreistages, Rosemarie Kaatz, am 28. Juni. Bei ihr hat die BI mit Schreiben vom 8. Juni einen Bürgerentscheid zur Privatisierung nach § 18 der Landkreisordnung beantragt. " Auch wenn mögliche Verträge kurzzeitig die kommunalen Interessen berücksichtigen, kann langfristig niemand ein Privatunternehmen zwingen, sich an einer kommunalen Leine zu bewegen. Änderungen der Struktur und der Aufgabenfelder werden nach privatrechtlichen Nutzendenken ausgerichtet werden ", heißt es in dem Brief.

Diese Befürchtungen waren dann auch Tenor der Diskussion. So berichtete Frauke Bewedee, Schwester im Wolmirstedter Krankenhaus, über die großen Ängste ihrer Kollegen um ihre Arbeitsplätze. " Für mich ist die ganze Entwicklung unverständlich, da das Klinikum wirtschaftlich doch gut dasteht !"

Landtagsabgeordneter Guido Henke ( PDS ) : " Und mich erstaunt das blinde Vertrauen in einen privaten Betreiber !" Wenn es nur um das marode Haus in Wolmirstedt gehen würde – so Bürgermeister Zander – sähe er auch schwarz, " nicht aber mit Haldensleben, wo 35 Millionen Euro investiert wurden !" Zander setzt darauf, dass ein privater Betreiber wirtschaftlich denkt. " Der wird begreifen, dass zum

Lenken der Patientenströme nach Haldensleben das Haus in Wolmirstedt am Leben erhalten werden muss !" 50 bis 60 Betten vor Ort könnten schon was auffangen. Jens Berek, Gewerkschaftssekretär ver. di, glaubt trotzdem nicht, dass damit Arbeitsplätze sicher sind. " Der Private macht ganz schnell fette Gewinne. Und Wolmirstedt wird er schon deshalb weiter betreiben, weil er die Augen nach Magdeburg richtet. Da wartet nämlich mit dem Uni-Klinikum weitere Beute. Um die Versorgung der Patienten braucht man sich keine Sorgen machen, aber um die Arbeitskräfte. " Deshalb müsse auch die Frage nach empfi ndlichen Sanktionen, wenn Arbeitskräfte entlassen werden, gestellt werden. Immerhin geht es um 600 Arbeitsplätze.

Als dann von Lothar Kahlert, Sprecher der BI, nochmal die Sprache auf die Beibehaltung der jetzigen Trägerschaft ( Eigenbetrieb des Kreises ) kam, reagierte Zander genervt : " Die Vergangenheit hat gezeigt, dass niemand in Haldensleben wirklich an einer Lösung für Wolmirstedt interessiert ist. Nur ein Trägerwechsel kann uns jetzt noch retten !"

Trotzdem zog Thomas Spelsberg zum Schluss das Fazit : Die Initiative ist gegen eine Privatisierung, die Bürger sollen selbst entscheiden.

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